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Channel: Spürsinn - der analoge Fotoladen » Braun
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Verbesserung im Bilddetail

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Die fortgeschrittene Analogfotografie lebt von feinen Nuancen. In der Dunkelkammer lassen sich auch noch feinste Bilddetails herausarbeiten, die auf dem digitalen Weg nicht mehr zu erreichen sind. Ein Mittel zur Verstärkung der Bildaussage und Verbesserung des Bildausdrucks in der Schwarzweiß-Fotografie ist seit über 100 Jahren die Tonung. Kam diese Technik zunächst zum Einsatz, um Ausbelichtungen auf Fotopapier zu mehr Haltbarkeit zu verhelfen, wählten Fotografen diese Technik schnell zum adäquaten Mittel um den Bildausdruck zu verstärken. Kein anderes Stilmittel in der Ausarbeitung von Bildern wurde und wird so intensiv eingesetzt, wie die Technik der Bildtonung.

Was geschieht im analogen Tonungsprozess? Zwei Arten der Tonung sind bekannt. Die eine Methode arbeitet über einen Färbeprozess, der das Silber des Bildes über eine Farbstoffbeigabe in einen anderen Farbton bringt. Diese Färbung erfolgt sehr intensiv. Die wesentlich feinere Methode setzte auf die chemische Stoffumwandlung. Hierbei wird in der Regel über einen auf den vorgesehenen Farbton abgestimmten Bleicher das metallische Silber wieder in Bromsilber umgewandelt und anschließend in einem chemischen Prozess in die gewünschte Farbgebung gebracht. Das wahrscheinlich älteste Verfahren ist die Braun- und Sepia-Tonung, die das schwarze, metallische Silber in Schwefelsilber wandelt.

An dem Beispiel des Schwefelsilbers sind die Bemühungen der Fotografen zu erkennen, ihre Vergrößerungen über Jahrzehnte haltbar und archivfest zu machen. Wer heute alte Fotoarchive öffnet, wird die meisten gut erhaltenen Bilder in jenem Braun- und Sepia-Ton finden, die für uns alle zum Kennzeichen des Antiken geworden ist. In der modernen Fotografie hat sich jedoch die Anwendung der Tonung deutlich verändert. Heute mehr denn je sind Braun und Sepia zu einem Stilmittel der Bildsprache geworden. Nicht mehr nur das kühle Schwarzweiß sondern auch die verstärkende Wirkung eines zusätzlichen Farbtons wird intensiv genutzt. Kennzeichen der analog ausgearbeiten Bilder mit zusätzlicher Tonung ist, dass hier die Schwärzen und Weißen im Bild noch voll zum Tragen kommen. Besonders in den hellen und weißen Bildbereichen ist das analog getonte Silberbild von bestechender Reinheit. Kein Hang zur Suppigkeit, kein Schmelz wo er nicht hingehört, kein Zuckerguss, der an klebrig Süßes erinnert. Das im Dunkelkammer-Prozess getonte Bild besticht durch seine Klarheit und Tiefe. Exakt diese Tiefe ist es, die ein getontes Bild auffallen lässt.

In der Schwarzweiß-Fotografie spricht man bei reinen Schwarzweiß-Bildern von einem Duoton. Zwei grundsätzliche Farbtöne, Schwarz und Weiß, mit einer breiten Palette von Grauwerten. Grau ist sowieso „nur“ ein Prozentsatz von Schwarz. Somit werden 10% Schwarz zu einem hellen Grau und 80% Schwarz zu einem dunklen Grau. Durch die Bildtonung kommt ein dritter Farbton hinzu. Deshalb tragen solche Bilder auch die Bezeichnung „Triton“. Auch hier begegnet uns wieder der Prozentwert des Schwarz, also das Grau. Je nach Art der Toners, werden Grautöne in unterschiedliche Farbnuancen gewandelt. Und an dieser Stelle beginnt, wie so oft in der Analogfotografie, die große Alchemie.

Ab sofort sind in unserem Shop drei von uns konzipierte Toner zu finden, die allesamt eine Brauntonung ermöglichen – jedoch jeder Toner für sich in einer besonderen Ausprägung. Wie kann man dies am besten beschreiben? Wir haben uns lange den Kopf darüber zerbrochen und jetzt passende Namen gefunden:

a touch of dark-chocolate
a touch of coffee
a touch of vintage

Sicher wird jeder Leser bei diesen Namen entsprechende Farbtöne assoziieren. Das rein technische Erklären von Farbton und Bildwirkung ist deutlich schwerer. Auch wird die Darstellung der Farbtöne im Web durch unterschiedliche Bildschirmkalibrierungen nicht erleichtert. Und zudem ist eine Web-Verkleinerung nur eine vage Anlehnung an das Original. Feinste Nuancen die ein Original auszeichnen und zu einem einmaligen Erlebnis werden lassen.


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